Brahms-Streichsextette op. 18 und 36
bearbeitet für Klaviertrio von Theodor Kirchner
Grand Trio Vilnius
Dalia Kuznecovaitė, Violine
David Geringas, Violoncello
Petras Geniušas, Klavier
Katalognummer 21149
Theodor Kirchner und Johanns Brahms haben sich 1865 in Baden-Baden kennengelernt, aber schon in den Jahren vorher über ihre gemeinsame Freundin Clara Schumann voneinander gehört und ihre Kompositionen gegenseitig wertgeschätzt. So teilte Clara Schumann in einem Brief am 14. August 1862 an Brahms diesem mit: „Ich wollte wohl, Du hörtest den [Kirchner] einmal über Deine Sachen sprechen, mit welcher Wärme, und dabei mit welcher Klarheit er ein jedes beurteilt, wie es Dir wohl Freude machen müßte zu hören. Seit langer Zeit, sagte er, liege ihm nur Deine Musik im Sinn, und habe er derselben schon viel glückliche Stunden zu danken.“ Zwei Wochen später ergänzte sie in einem weiteren Brief an Brahms: „Jeden Tag summen wir [Clara Schumann und Theodor Kirchner] eine andere Melodie von Dir, die uns nicht aus dem Sinn geht.“ Genauso begeistert war Brahms von Kirchners Klavierstücken, wie er seinem Verleger am 2. April 1859 mitteilte: „Auf neue Werke von Kirchner freue ich mich und bitte Sie, mir gütigst diese zukommen zu lassen.“ Brahms und Kirchner verband eine lebenslange freundschaftliche Beziehung. Sie fuhren sogar zusammen in Urlaub, später unterstützte Brahms seinen Freund auch finanziell.
Öffentlich gespielt wurden die Bearbeitungen Kirchners von Brahms' Streichsextetten erstmals 1988 in Lockenhaus von einem Klaviertrio mit dem Pianisten Alexander Rabinowitsch, dem Geiger Philipp Philippe Hirschhorn und dem Cellisten David Geringas, der die Partitur in Zusammenarbeit mit Kurt Hofmann für Konzerte aufbereitet hatte.
Johannes Brahms an seinen Verleger Fritz Simrock, 13. März 1883:
„Die Trios machen mir außerordentliches Pläsier! Haben Sie die Idee gehabt, so gratuliere ich, aber Kirchner hat sie auch prachtvoll ausgeführt.“
Theodor Kirchner an Johannes Brahms, 16.3.1883
„Lieber Brahms, War mir eine große Herzenserleichterung, daß Du nicht ganz unbefriedigt über meine Bearbeitung Deines Sextettes zu sein scheinst. Ich hab’ mir wenigstens Mühe damit gegeben, aber es ist immer eine heikle Sache, wenn man des Autors feine Nase in Hintergrunde spürt.“