... die Tiefen der Zeit
Werke für Viola & Akkordeon von Birke Bertelsmeier, Michael Denhoff, Wolfgang Rihm, Toshio Hosokawa und Lied-Transkriptionen von Franz Schubert
Axel Porath, Viola
Margit Kern, Akkordeon
Katalognummer 21145
„Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie ...“, singt die Marschallin in Richard Strauss‘ Oper „Der Rosenkavalier“. Mit diesen Worten sinniert sie über das (ihr) Älterwerden, doch darüber hinaus spricht sie auch Grundsätzliches über das Zeitempfinden an. Bereits Augustinus betonte die Relativität der menschlichen Wahrnehmung von Zeit, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – im Sinne von Erinnerung, Anschauung und Erwartung – im Denken in eins zusammenfallen. Gerade in der Musikrezeption lässt sich das eindringlich nachvollziehen, denn im Hörerlebnis ist ein Schubert-Lied genauso gegenwärtig wie ein Werk Neuer Musik. Und im Gegenzug bedingt das flüchtige Erscheinungsbild der Musik als Zeitkunst, dass sie im Moment ihres Entstehens vergeht. Ihre Existenz pflanzt sich fort von Augenblick zu Augenblick, von Klang zu Klang und zieht eine Spur verblassender Erinnerungen hinter sich her.
Vor diesem Hintergrund ist die Musik prädestiniert, Werden und Vergehen sinnlich erfahrbar zu machen – und dass jeder Mensch sie im Prozess klanglicher Realisierung anders erlebt, lenkt den Blick auf das individuelle Zeitempfinden eines jeden Menschen: auf die jeweils eigene Zeit des/der Einzelnen zwischen Leben und Tod.
Traum und Wirklichkeit
Auf der CD „ … die Tiefen der Zeit“ reflektieren die Akkordeonistin Margit Kern und der Bratschist Axel Porath auf klanglicher Ebene über diese Fragen. Sie eröffnen ein breites Spektrum von zeitgenössischer Musik bis zu – für ihre Besetzung transkribierten – Liedern aus Franz Schuberts Zyklus „Die schöne Müllerin“ (1823).
"Eine fantastische CD! Ich liebe sie."
Toshio Hosokawa