Black Pencil
Come out, Caioni!
Katalognummer 21135
Black Pencil:
Jorge Isaac, Blockflöte
Matthijs Koene, Panflute
Esra Pehlivanli, Viola
Marko Kassl, Akkordeon
Enric Monfort, Perkussion
Der Mönch Johannes Caioni (1629/30 – 1687, auch bekannt als Ioan Căianu, János Kájoni) lebte in Transsilvanien (Siebenbürgen) während einer Zeit des Übergangs, die zur Aufklärung führte. Er arbeitete dort als Kopist, Orgelbauer und, wie kürzlich entdeckt, als Komponist. 1652 erhielt er von seinem Lehrer Mátyás Seregély als Belohnung für seine guten Leistungen eine Musiksammlung. Da diese Sammlung lückenhaft war, übernahm Caioni die Aufgabe, Kompositionen hinzuzufügen, womit er bis 1671 beschäftigt war.
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erlebte Transsilvanien sein Goldenes Zeitalter. Viele Neuerungen und Entwicklungen in den Bereichen Bildung und Kultur fanden während dieser Zeit statt. Der Caioni Codex spiegelt die weitreichenden und breit gefächerten musikalischen Interessen des wohlhabenden und kosmopolitischen Transsilvaniens dieser Zeit wider - er enthält eine sowohl umfassende als auch sehr vielfältige Sammlung von nicht weniger als 346 Stücken.
Die Wiederentdeckung des Caioni Codex im 20. Jahrhundert darf man getrost als dramatisch bezeichnen: Nachdem es jahrzehntelang als verschollen gegolten hatte, wurde das Manuskript schließlich eingemauert in einer Wand entdeckt, wo Mönche es während des Zweiten Weltkrieges erfolgreich vor russischen Soldaten versteckt hatten. Dank einer Untersuchung, welche 1993 vom rumänischen Musikwissenschaftler Saviana Diamandi geleitet wurde, kam der Caioni Codex wie durch ein Wunder unbeschädigt und intakt zum Vorschein. 350 Jahre nachdem das Manuskript ursprünglich zusammengestellt worden war, hatte die Musikwelt nun endlich die Möglichkeit, diese bedeutende Musiksammlung kennenzulernen.